Samstag, 31. Oktober 2015

Angelus am Reformationstag

Mit meinem Patensohn bin ich mittags zum Essen verabredet. Es ist gerade die Zeit für den Angelus. In der Nähe ist die große Stadtkirche, die vor fünfhundert Jahren noch katholisch war. Dorthin nun also. Im Seitenschiff wird von den Zurückgebliebenen der Reformationstagsfeier noch Kaffee getrunken und gegessen. Wir gehen darum zum Angelus-Beten auf die andere Seite.
Nach dem Angelus bietet mir die Pfarrerin, die ich persönlich sehr schätze, ein Stück Reformationsbrötchen an, «zum Zeichen der Verbundenheit zwischen den Konfessionen». Der Belag darauf sei ein Teil der Lutherrose, die über den Fladen ausgebreitet war, aus dem die Brötchen herausgeschnitten sind. Nun: zerschnittene Lutherrose – das ist zu verantworten.
Es sieht allerdings abschreckend süß aus, und der Geschmack ist zumindest nicht besser. Aber es ist eben zum Zeichen der Verbundenheit zwischen den Konfessionen.

Freitag, 30. Oktober 2015

Die moderne Wissenschaft erst

sei wirklich vertrauenswürdig, sie beobachte genau, beschreibe sachlich, gehe angemessen methodisch vor, ziehe ihre Schlüsse nur aus gesicherten Tatsachen. So ungefähr stellt es sich der durchschnittliche gebildete Zeitgenosse vor (sicher, wer schon einmal im Wissenschaftsbetrieb gearbeitet hat, sieht das etwas weniger unbefangen). Den Beobachtungen aus älterer Zeit, solchen besonders, die älter sind als der Triumphzug der Aufklärung, wird mißtraut, damals seien die Menschen naïver gewesen, leichtgläubiger, auf ihre Beobachtungen sei wenig, auf ihre Schlüsse kein Verlaß.
Diese Bewertung: ist das eine angemessene Folgerung aus den Fortschritten des wissenschaftlichen Denkens seit der Aufklärung?
Sicher: die Wissenschaft hat in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten Fortschritte gemacht, die dazu beitragen, heute vieles genauer zu sehen als damals. Allerdings: scheinbar wissenschaftlich begründeten Aberglauben gibt es auch heute reichlich, oft ganz frisch aus den Laboratorien der modernen Naturwissenschaft hervorgekommen, so etwa die „Neuromythologie“, wie sie Felix Hasler nennt.

Kommt also dieser Glaube an die Überlegenheit modernen Wissens wirklich von den Fortschritten unserer Zeit?

Bei der Lecture von „De re publica“ belehrt mich M. Tullius Cicero eines Besseren. Dort schon findet sich dieses Denkmuster (nun gut, mit dem Umfang der schon ausreichend modernen Zeit ist Cicero sehr viel großzügiger als unsere Zeit), aus dem Munde von P. Cornelius Scipio Africanus, den Cicero mit sehr modern klingenden Sätzen bemerkenswerterweise begründen läßt, wieso die Apotheose des Romulus historisch glaubwürdig sei:
(L. II, 18) «atque hoc eo magis est in Romulo admirandum, quod ceteri qui dii ex hominibus facti esse dicuntur, minus eruditis hominum saeculis fuerunt, ut fingendi proclivis esset ratio, cum imperiti facile ad credendum inpellerentur, Romuli autem aetatem minus his sescentis annis iam inveteratis litteris atque doctrinis omnique illo antiquo ex inculta hominum vita errore sublato fuisse cernimus. nam si, id quod Graecorum investigatur annalibus, Roma condita est secundo anno olympiadis septumae, in id saeculum Romuli cecidit aetas, cum iam plena Graecia poetarum et musicorum esset, minorque fabulis nisi de veteribus rebus haberetur fides.»

Der Glaube an die Überlegenheit der neuen Zeit scheint, wenn er auch mit dem an das längst vergangene Goldene Zeitalter konkurrieren muß, etwas in der Menschheit aller Zeiten verbreitetes zu sein.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Krank sein in Griechenland

In einer Reportage ist zu lesen: «Rund drei von insgesamt elf Millionen Griechen sind nicht mehr krankenversichert … Der staatliche Gesundheitsetat ist in den letzten Jahren um vierzig Prozent gekürzt worden.»
«Tuberkulose trete nun wieder öfter auf, auch Hepatitisfälle häuften sich.»
«„... Die Ansteckungsgefahr nimmt zu.“ ...»
Siehe: Das griechische Nein / Nachtrag von Freitag, 23. Oktober 2015

Dienstag, 27. Oktober 2015

Die Bischofssynode zum Thema der Familie

Die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Aber es bleibt doch ein schaler Nachgeschmack.
Der Chronist von Orietur Occidens kommentiert.

Samstag, 17. Oktober 2015

Zwischen Ararat und Kaukasus

«Wie war’s?», «wie hat es dir in ... gefallen?», «hast du dich gut erholt?» wird man gefragt, wenn man aus dem Urlaub in fernem Lande zurückkommt. Die eigentlich wichtigste Frage jedoch wird kaum je gestellt: «Wie geht es der heiligen Kirche in ... ?»
Wenn auch nur ganz oberflächlich, so versucht der Chronist von Orietur Occidens doch, ein wenig auf diese Frage zu antworten.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Gebet zur ersten Rasur

In Zeiten von Völkerwanderung und Nahostkrieg mal was wichtiges.

;-)