Freitag, 23. Dezember 2011

Christmette - Rom setzt Akzente

In St. Peter in Rom befreit man sich von Alten Zöpfen - in Köln immer noch nicht.

ARD sendet umgehend eine erfreuliche Antwort

auf diese Kritik:


"Haben Sie vielen Dank für Ihre aufmerksame Kritik. Das Bemühen um journalistische Distanz hat hier zu Irritationen geführt. Wir nehmen die Kritik gerne auf und ändern das."


Das ist doch mal eine gute Nachricht.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

"Vor Beginn unserer Zeitrechnung"? - Brief an die Tagesschauredaktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der gestrigen Tagesschau fiel mir im Beitrag über das Chanukkafest die Formulierung "vor Beginn der neuen Zeitrechnung" auf.

Das ist sachlich nicht ganz richtig: Die neue Zeitrechnung begann unter Papst Gregor VIII im Jahre 1582 nach Christus. Bereits im Jahr 525 hatte der christliche Mönch Dionysius Exiguus den julianischen Kalender dem Jahr 1 auf die Geburt Christi christlich neu "geeicht", indem er dieses auf das Jahr 754 nach Gründung der Stadt Rom festlegte. 

Im Übrigen stolperte ich über Ihre Formulierung, da sie der atheistischen Bezeichnung "vor" bzw. "nach unserer Zeitrechnung" aus der DDR nahekommt, mit der man den christlichen Grund unseres Kalenders hatte vertuschen wollen. 

Ob man nun glaubt, daß Christus der Sohn Gottes ist, oder nicht: "Unsere" Jahre zählen nach seiner - historisch nicht bestreitbaren - Geburt.

Übrigens könnte die von Ihnen gewählte Formulierung Juden und Muslime im Sendegebiet verletzen: Diese haben nämlich andere Kalender und fühlen sich vielleicht durch das Wort "unsere" vereinnahmt.

Ich danke Ihnen für Ihre guten Dienste, wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und den Segen des menschgewordenen Gottes für das Jahr des Heiles 2012.

Welch einen Nachfolger wünscht sich ein Bischof?

Der Primas Germaniae, der Erzbischof von Salzburg gibt Auskunft (ich zitiere nach kath.net):
Der sei «„Mann der Mitte“, dialogfähig und einer, der nicht Schlagseiten in die eine oder andere Richtung hat.»
Kurz gesagt: ein Langweiler.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Eilends zum Lesepult

Zwei konzelebrierende Priester ziehen ein und eine Frau als eine Art von Levitin. Und dann ...

Samstag, 17. Dezember 2011

Words Rechtschreibprogramm

sorgt gelegentlich für Unterhaltung. Jetzt monierte es das Wort «Hochfest». Und was bietet es (neben «Hoch fest» und «Hochgehst») stattdessen an?
- «Kochfest».

Pie, quo vadis?

Treue zum katholischen Glauben ist die Ratio essendi der Pius-Bruderschaft. Aber Treue zum katholischen Glauben ohne Einheit mit der katholischen Kirche, mit dem Heiligen Stuhl? Wer auf die Einheit verzichtet, fürchte ich, begibt sich auf dem Weg zur Sekte. Und wenn Papst Benedikt eine «doktrinelle Präambel» vorlegt, so scheint es mir, kann ein Katholik ihm vertrauen und sie unterzeichnen (was freilich Verhandlungen über mißverständliche Formulierungen nicht ausschließt).

Doch auch die Kirche braucht die Pius-Bruderschaft – in einer Zeit, in der es in Österreich eine antikirchliche «Pfarrerinitiative» wirken kann, während gute Priester (von Pfarradministrator Andreas Skoblicki in Kopfing [D.Linz] bis zu Pfarrvikar Augustine Paraplakal in Ablach [D. Rottenburg-Stuttgart]) vergrault werden, kann die Kirche nicht auf eine große Zahl frommer Priester verzichten. Und eine Spaltung läßt das Spektrum beider Seiten verarmen. Zudem bleibt anzuerkennen, daß die Pius-Bruderschaft (im Verein mit der Priestervereinigung vom hl. Johannes Maria Vianney) über zwei Jahrzehnte hindurch allein es war, die die Treue zum Konzil (Conc. Trid., Sessio XXIII: Doctrina de sacramento ordinis, cap. 2.,4.) gewahrt und auf dem Weg zum Priestertum alle sieben Ordines gespendet hat.
Darum muß ich wünschen, daß der Pius-Bruderschaft nicht unnötige Hindernisse in den Weg gelegt werden.
Wenn Bischof Bernard Fellay in seiner Predigt am Fest der Unbefleckten Empfängnis (ich zitiere nach kath.net) ein irreführendes Traditionsverständnis moniert, so sieht er leider keineswegs Gespenster – ebendieses Verständnis, noch dazu abstrus überspitzt, verbreitete jüngst hierzulande – im «Agricolaforum der katholischen Akademie im Bistum Dresden-Meißen» – ein katholischer Theologieprofessor.
Zur Präambel gehört offenbar die «professio fidei» von 1988. Hier steht zum Schluß: «Insuper religioso voluntatis et intellectus obsequio doctrinis adhaereo quas sive Romanus Pontifex sive Collegium episcoporum enuntiant cum magisterium authenticum exercent etsi non definitivo actu easdem proclamare intendant.» Wenn Bischof Bernard Fellay sich sorgt, mit dieser Formulierung könne die Bruderschaft auf jenen falschen Traditionsbegriff festgelegt werden, so erscheint mir diese Sorge nicht abwegig.
Darüber hinaus: was ist ein «religiosum voluntatis et intellectus obsequium»? Ich könnte etwas Sinnvolles da heraus deuten; doch andere Deutungen liegen nicht minder nahe. Und «intellectus obsequium» klingt mir doch ein wenig nach Denkverbot.
In der «professio catholicae fidei», die noch den C.I.C. von 1917 einleitete, gab es keinerlei solche Formulierung. Dort gab es zwar eine Gehorsamsverpflichtung gegenüber dem Papst – «veram obedientiam spondeo ac juro» – und ein Bekenntnis des Glaubens gegenüber den Konzilsbeschlüssen – «tradita, definita ac declarata ... indubitanter recipio atque profiteor» –, aber so weit wie die moderne Professio – «quas sive Romanus Pontifex sive Collegium episcoporum enuntiant cum magisterium authenticum exercent etsi non definitivo actu easdem proclamare intendant» – ging sie keineswegs. Und ich fürchte, wenn ich den Denzinger daraufhin durchstöberte, was durch die Zeiten Päpste und Konzilien alles außerhalb der definierten Glaubenslehren authentisch geäußert haben, geriete auch ich an Stellen, die mir die moderne Professio fidei schwer machten.
Klar ist, daß weder einer der Memorandum-Professoren noch ein Pfarrer der Pfarrerinitiative ehrlicherweise diese Professio aussprechen oder unterzeichnen könnten. Offensichtlich aber haben sie es, soweit sie nicht 1988 schon in ihrem Amt waren, doch getan.
Könnte der Unterschied zwischen den Angehörigen der Pius-Bruderschaft und dem fortschrittlicheren Teil des katholischen Klerus etwa einfach der sein, daß letzterer das (sagen wir einmal:) robustere Gewissen hat?

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Die italienische Regierung, der Osservatore und der Vatikan

Die Kirche leiste ihren Beitrag «zugunsten der schwachen Schichten», erklärte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Erfreulich; weniger erfreulich ist, daß «kath.net» das zitiert unter der Überschrift «Vatikan würdigt Sparkurs der Regierung Monti».
Letztlich ist es nicht «der Vatikan», sondern dessen «Osservatore Romano». Aber auch ein weitere Kommentar des Kardinalstaatssekretärs wird dazu erwähnt: «Opfer gehören zum Leben».
Das stimmt; nur: wessen Opfer?
In der Tagespresse lese ich einerseits: die Mehrwertsteuer (die ungerechteste und dem Binnenkonsum abträglichste Steuer), bereits im letzten September um 1% erhöht, soll im September 2012 nochmals erhöht werden, nun um 2%. Für alle Renten über 936 Euro im Monat wird nächstes Jahr die Anpassung an die Lebenshaltungskosten suspendiert, und die Grundsteuer für selbst bewohnte Eigentumswohnungen, die 2008 abgeschafft worden war, wird wieder eingeführt und dabei beträchtlich erhöht, indem der Buchwert der Immobilien um 60% höhergesetzt wird. Andererseits: eine Vermögenssteuer wird nicht eingeführt, noch wird die Einkommensteuer für höhere Einkommen erhöht. Also: wessen Opfer?

Der Osservatore, wenn auch ein offiziöses Organ, hat keinen Anteil am Lehramt der Kirche.