Montag, 27. Dezember 2010

Was ist Gotthold Hasenhüttl?

– ein Idealist auf Abwegen oder ein Mann des blinden Hasses?
Lieber möchte ich eigentlich das erste annehmen; doch in einem Artikel von Reportern, die ihn besucht haben, finde ich nun die Aussage: «Jetzt, 2010, macht Hasenhüttl Ratzinger direkt verantwortlich für das systematische Vertuschen des Missbrauchsskandals der Kirche. Als Präfekt der Glaubenskongregation habe jener im Mai 2001 in einem Schreiben an alle Bischöfe untersagt, Missbrauchsfälle öffentlich zu machen – unter Androhung kirchenrechtlicher Strafen.»
Wieder jenes Dokument, das von Küng, Kong und Hasenhüttl benutzt wird, dem Papst üble Nachrede anzuhängen, und das eine ganz andere Tendenz hat als die, die diese Herren ihm nachsagen – was zumindest die Leser dieses Blogs schon seit längerem wissen.

Die Protestanten hatten es besser

Am Sonntag wurde in unseren Kirchen das Fest der Heiligen Familie begangen. Von der benachbarten evangelischen Kirche habe ich gehört, daß dort der Gottesdienst ganz dem heiligen Stephanus gewidmet war.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Ist unser Seelenleben hirnorganisch verursacht?

Ähnlich wie vor einem Jahrhundert ist es wieder Mode geworden, das ganze Seelenleben hirnorganisch erklären zu wollen. Daß das ein Vorurteil ist, dessen bestes Argument die stete Wiederholung ist, ist bei näherem Hinschauen leicht zu erkennen. Mit welch besonderen Mitteln aber unser sich so gern als objektiv gerierender Wissenschaftsbetrieb diese stete Wiederholung gewährleistet, habe ich jetzt erst erfahren.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Werde ich auch enttarnt?
sowie:
Die Kunst der tendenziösen Nachrede

Nun, ich brauche keine Angst vor Enttarnung zu haben; und in der Tat kann jeder, der die AlloCath mit ihren Verlinkungen liest, leicht meinen Klarnamen erraten. Aber ich möchte nicht, daß bei der Arbeit meine Klienten an meine Blog-Aktivität zu denken haben; darum ist es mir lieb, daß mein Klarname hier nicht direkt sichtbar ist.
Für jemanden, der an einem Medium der kirchlichen Publizistik mitarbeitet, ist die Sache viel gravierender: er hat ein Recht darauf, seine persönliche Meinung zu sagen, und Stanislaus tut das in einer Weise, mit klarem Profil und doch ohne unnötige Polemik, gut beobachtend, wohlinformiert und mit sicherem Urteil, daß sicher kein Leser darauf verzichten möchte (das sage ich mit einigem Stolz, denn er hat das Bloggen entdeckt, als ich ihn für die AlloCath anzuwerben versuchte). Andererseits hat sein Arbeitgeber Anspruch darauf, daß das Blog nicht gleichsam als zusätzlicher Netz-Auftritt der Redaktion erscheint. Die saubere Lösung: das blogübliche Pseudonym. Hier öffentlich die Anonymität zu brechen erscheint mir als schmerzlicher Eingriff in die Meinungsfreiheit.

Etwas Besonderes aber ist die Art der Enttarnung: «Während Kissler unter anderem ...», «beschränkt sich S[.] in seiner Zitierung überwiegend auf Kisslers kritische Anmerkung».
Das das sachlich falsch ist, darauf hat Stanislaus schon selber hingewiesen. Und das «Während ...» ist eine ungute Unterstellung – es gibt bei Stanislaus durchaus keinen Tendenzunterschied zuungunsten des bischöflichen Aktes.
Aber mich interessiert noch die Logik des Beitrags: was bedeutet «sich überwiegend beschränken»? Wenn Stanislaus eine ganze Serie geschrieben hätte mit Zitaten von Herrn Kissler und im größeren Teil dieser Beiträge nur das Kritische erschiene, wäre der Satz logisch sinnvoll. Aber bezogen auf einen kurzen Beitrag mit zwei Zitaten: was bedeutet denn da rein logisch «sich überwiegend beschränken»?
Mir scheint, hier hat die unfreundliche Tendenz über die Logik gesiegt.