Donnerstag, 30. Juli 2009

Aramäer in Deutschland

Die tageszeitung (!) berichtet von einer chaldäisch-katholischen Pfarrei in Essen. Leider hat sie Anlaß, den Pfarrer zu zitieren mit:
«Die Iraker hätten die Deutschen eingeladen, an der Messe teilzunehmen. Aber niemand sei aufgetaucht, nur einmal der ehemalige Pfarrer. „Sie haben uns aufgenommen. Aber sie haben uns nicht angenommen.”»

Essener, wo bleibt Ihr?

Dienstag, 28. Juli 2009

Was vermißt man?

fragt Phileirenos und nimmt Abschied von einer ungenannten, aber leicht erkennbaren hanseatischen Metropole.

Brief von der GEZ

(zum 2.)

Viel Auswahl läßt mir der Brief nicht: «Ich/Wir habe/n bereits nicht privat genutzte Geräte angemeldet» oder «Ich/Wir melde/n die folgenden Geräte --- --- an» oder «Ich/wir habe/n kein Radio/Autoradio, kein Fernsehgerät und kein neuartiges Rundfunkgerät».
Nun: Ich/wir habe/n so etwas durchaus, habe/n es auch schon angemeldet, aber es ist privat genutzt, steht im privaten Zimmer unserer privaten Wohnung. An mich persönlich unter meiner privaten Adresse ist auch der Brief der GEZ gerichtet. Immerhin: ich kann das Porto sparen, indem ich internett antworte. Dazu muß ich die Teilnehmernummer angeben, die ich natürlich nicht zur Hand habe. Aber mit einigem Aufwand schaffe ich es doch.
Und nun erhalte ich von der GEZ einen Brief: «unter der von Ihnen angegebenen Teilnehmernummer sind nur Ihre privaten Rundfunkgeräte gemeldet.
Unsere Anfrage bezog sich auf nicht privat genutzte Rundfunkgeräte». Was sollte ich denn machen? Eine andere Teilnehmernummer habe ich nicht; ich habe sie aus gutem Grund nicht. Daß die GEZ geldgierig ist, ist nichts Neues. Aber warum sagt sie uns nicht wenigstens, was sie von uns will?
Ich war immer überzeugter Anhänger des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und darum auch von Rundfunkgebühren. Aber daß in einer Zeit, in der Bürgerinitiativen gegen die Verschlechterung des Programms notwendig sind – so die Initiative Das GANZE Werk für den NDR 3, der sich heute NDR Kultur nennt –, die Forderungen der GEZ immer unverfrorener werden, befremdet auch den Anhänger solcher Gebühren. Und ich freue mich, daß, wenn ich in der Heimat bin, ich Radio Hilversum (klassiek leeft op vier) hören kann.

Im neuen Berliner Hauptbahnhof

Bekanntlich nennt sich Hauptbahnhof heute der alte Lehrter Bahnhof, während zuvor der frühere Schlesische Bahnhof, der jetzt als Ostbahnhof bezeichnet wird, Hauptbahnhof genannt wurde.
Vom neuen Hauptbahnhof bin ich schon einiges gewohnt. Als ich dort vor etlichen Monaten einmal etwas länger Aufenthalt hatte und das Gepäck deponieren wollte, sah ich Schilder für den Weg zu den Schließfächern. Als ich eine Zeitlang den zahlreichen Schildern gefolgt war und immer noch kein Schließfach sah, fragte ich einen Bahnbeamten danach. Nein, Schließfächer gebe es noch nicht, erfuhr ich, nur die Schilder waren schon da.

Umsteigen! Da die Berliner S-Bahn zur Zeit weitgehend ausfällt und der Regionalzug Verspätung hat, gilt es schnell in dem übergroßen Bahnhof den richtigen Zug zu finden. Ein Fahrplan ist nicht zu finden. Die Anzeigetafel ist so winzig, daß der Zug, der kaum zehn Minuten später abfährt, noch nicht darauf steht. Ich gehe zum Reisezentrum. Dort liegen Pläne unter anderem für die Fahrt nach Dresden aus. Das ist meine Richtung. Ich nehme also mir einen Plan; der Zug steht darauf, leider keine Gleisangabe. Ich stürze zu einer Dame am «Service Point»*). Sie telephoniert gerade, aber ich habe keine Zeit, Rücksicht zu nehmen, und spreche sie an. Sie antwortet auch freundlich: «Den Zug gibt es nicht.» Ich zeige ihr meinen eben gefundenen Plan, sie sieht, daß es den Zug doch gibt, telephoniert kurz mit jemand kundigem und antwortet nun: «Auf Gleis 1.»
Und nachdem ich dann dem Schild zum Gleis 1 gefolgt bin, dann, als die Beschilderung aufhört, mit einem Blick ins nächstuntere Stockwerk doch wieder ein Schild zu diesem Gleis entdeckt habe, erreiche ich wirklich meinen Zug.

*): « Bahn spricht Deutsch»
behauptet die tageszeitung. In Wirklichkeit spricht die Bahn Englisch. Es ist nicht nur der Service Point, am Counter kauft man Tickets. Im ICE findet sich auf Deckeln, die Abfallbehälter vor Gebrauch schützen, die einsprachige Aufschrift «Push». Meine Mutter beispielsweise wüßte da nicht weiter.
Ständig folgt auf Bahnsteigen, in Zügen vom Schnellzug bis zur S-Bahn stereotyp auf die deutsche Durchsage eine englische. Fährt der Zug in die Niederlande: die Durchsage kommt auf Deutsch und Englisch. Fährt der Zug nach Italien: die Durchsage kommt auf Deutsch und Englisch. Fährt der Zug nach Polen: die Durchsage kommt auf Deutsch und Englisch. Die Bahn scheint nicht zu wissen, welche Sprachen in diesen Ländern gesprochen werden (geschweige denn, daß die traditionelle internationale Bahnsprache Französisch ist) – eine besondere Art von Ausländerfeindlichkeit.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Da dieses Blog ja intensiv der Rettung des Abandlandes verschrieben ist, darf das nicht fehlen:

Donnerstag, 9. Juli 2009

Sassenholz ist überall

Mit einer eher realistischen als wohlwollenden Satire auf das NGL quält Gerhard Henschel die Jugendpfarrer dieser Welt.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Die katholische Soziallehre lebt
– nicht nur bei Orietur Occidens

In einer Zeit, in der sich christlich nennende Politiker dem Marktliberalismus meinen hingeben zu dürfen, in der traditionsnahe Katholiken gern als konservativ bezeichnet werden, was heutzutage ja auch wie «marktliberal» klingt, freuen wir uns, daß der Papst auch hierin sich wieder für die ungebrochene, vor- wie nachkonziliäre Lehre der Kirche einsetzt.
Lest Text und Kommentare!
Orietur Occidens freut sich, in so erlauchter Gesellschaft zu sein.

Neues aus obersächsischen Kirchen und Vierteln

Der Chronist scheint sich in seiner neuen obersächsischen Heimat wohlzufühlen: er nörgelt weiter herzhaft über dortige Liturgie.
Und ein neuer Blog aus Obersachsen ist aufgetaucht.