Freitag, 21. Dezember 2007

Montag, 17. Dezember 2007

GAUDENS GAUDEBO

Am Oktavtag des Festes der unbefleckten Empfängnis fand die monatliche Alte Messe in der Venne statt.

Handwerk und Sicherheit

Die Lampen in der Küche brennen nicht mehr. Ich rufe den Elektriker an. Er will am Samstag eine Sonderschicht einlegen, um die Mittagszeit zu uns kommen. Danke!
Am Samstag mittag kommt er nicht. Am Montag rufe ich ihn wieder an. Und höre: am Samstag mittag – ich wußte es ja – machte sich auch ein Demonstrationszug von unserm Viertel aus auf in die Innenstadt. Und da hatte die Polizei eben auch keine Handwerker mehr zu uns gelassen.
Nun warte ich wieder auf ihn.

Samstag, 15. Dezember 2007

Freitag, 14. Dezember 2007

Wie lenkt man Familien auf den rechten Weg?

Ein Interview mit einer Dame vom Deutschen Frauenrat veranlaßt den Chronisten, die Denkweise zu ergründen, die hinter dem Kampf gegen das Ehegattensplitting steht.
Bei diesem Thema lohnt es sich auch, sich an Kommentar «mittendrin» zum «Gluckengehalt» zu erinnern.

Santa Lucia

hic

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Schöne neue Bahn

Großer Bahnhof am Samstag am Bahnhof Harburg für die neue S-Bahn nach Stade – all die üblichen Verdächtigen sind gekommen, Vorstandsvorsitzender, Ministerpräsident, Senator, um zu feiern, daß man fortan von Hamburg nach Stade nicht mehr umzusteigen braucht. Wie praktisch!
Nun ja: bisher konnte man jede Stunde einmal ohne Umsteigen und ein zweites Mal mit Umsteigen fahren, heute aber zweimal stündlich ohne Umsteigen. Nach Cuxhaven konnte man bisher ebenso jede Stunde einmal ohne Umsteigen und ein zweites Mal mit Umsteigen fahren, heute jedoch nur noch einmal stündlich, ohne Umsteigen. Welch ein Fortschritt!

In Rotenburg allerdings gab es keinen großen Bahnhof, als ich am Freitag abend in den letzten Zug gestiegen bin, der an einem Alltag von dort nach Minden durchfuhr. Bisher konnte man jeden Tag besonders günstig über diese Stationen aus dem Norden nach Ostwestfalen fahren. Nun aber gibt es diese Verbindung nur noch samstags und sonntags. Wer von Hamburg kommt, wird alltags künftig für einen sehr viel höheren Preis die weniger schöne Strecke über Hannover nehmen; wer von Rotenburg selbst kommt, wird zweimal umsteigen müssen, hat dafür aber die Wahl, ob er in Verden oder in Nienburg die nunmehr unvermeidliche Stunde Wartezeit verbringen will.
Und im nächsten Jahr nur Linkshänder!!

Dienstag, 11. Dezember 2007

Sonntag, 9. Dezember 2007

Populus Sion

vom Selbstverständnis des Gottesvolkes

Dienstag, 4. Dezember 2007

Real existierende Marktwirtschaft

Der spanische Wohnungsmarkt liefert ein bemerkenswertes Beispiel, wie unregulierter Markt funktioniert.

Dienstag, 27. November 2007

Spannendes aus der Pädagogik

I. Im Lokalteil der tageszeitung lese ich von der einzigen «Schule in Niedersachsen, in der von der ersten Klasse an bilingual unterrichtet wird: Hochdeutsch und Plattdütsk. Neuerdings in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft in Aurich, die den Unterricht auswertet.
Die Idee dazu ging aus einem EU-Projekt zur frühen Mehrsprachigkeit hervor, und das lief so gut, dass die Schule weitermachte und jetzt bereits die zweite Schülergeneration zweisprachig lernt. Neben Mathe wird in Klasse 2a der Simonswolder Grundschule auch im Sachunterricht und in Religion nur platt gesprochen.»
Mehr dazu …


II. Ebenda, wenige Tage später: «Wir kennen nur Studien, die nachweisen, dass Kinder, die zu Hause sozialisiert worden sind, später die „besseren“ Bürger sind, sich mehr ehrenamtlich engagieren, häufiger wählen gehen. Und in ganz überwältigender Anzahl wollen sie ihre Kinder auch zu Hause bilden.»
Mehr dazu …

Neueste deutsche Geschichte

Thomas Strobl, Generalsekretär der Südwest-CDU: „Dabei würde dieser Herr Thierse heute immer noch im Dunkeln – nämlich hinter Mauern und Stacheldraht – sitzen, wenn nicht Helmut Kohl und die CDU die historische Chance ergriffen hätten.“
CSU-Chef Erwin Huber: „Er hätte die Meinungsfreiheit nicht, wenn es nicht einen Helmut Kohl gegeben hätte.“
(Quelle)
Lieber Leser, erinnerst Du Dich noch, wie damals Helmut Kohl allmontäglich demonstrierend durch Leipzig zog, unbeeindruckt von den bedrohlichen Scharen von Vopo und Stasi, bis schließlich die DDR zusammenbrach?

Samstag, 24. November 2007

Hoffnungsvolles zur Kirchenmusik findet sich im telegraph.

Heißt das: Nie mehr "Stille Nacht" in der Kirche?
Ach, ich wage es nicht zu hoffen.

Donnerstag, 22. November 2007

Mittwoch, 21. November 2007

Europaverfassungssurrogat

Was soll da eigentlich in diesen Monaten für ganz Europa beschlossen werden?
Einige Aufklärung ist hier zu finden.

Agrarsubventionen

gelten als Ärgernis. Aber wer wird hierzulande agrarsubventioniert?
Für Nordrhein-Westfalen ist das jetzt öffentlich: kaum die Bauern, wohl aber beispielsweise ein angelsächsischer Großkonzern für Lebensmittelverarbeitung (nicht Anbau!) und ein Energiekonzern für die Rekultivierung von Braunkohlerevieren – also für die späte Wiedergutmachung des selbst angerichteten Schadens.

Montag, 19. November 2007

Zum Problem der Predigt

gibt es ebenfalls neue Überlegungen.
Erinnert sei auch an Erzbischof Ranjith.

Was ist eigentlich wichtig?

Die Waldschlößchenbrücke bietet Anlaß zu Überlegungen.

Freitag, 16. November 2007

Donnerstag, 15. November 2007

Eine Orgie politischer Korrektheit

Zu dem Artikel «Wenn ich Negerkönig wäre» erscheint in der tageszeitung (nach sechs Wochen) ein Leserbrief, in dem wir – lang und breit – dessen belehrt werden, daß «das "N"-Wort» «eine rassistische Beleidigung» sei.
War also auch der bisher hochangesehene Dichter und Staatsmann Léopold Sédar Senghor ein Rassist, der aus der Geistesgeschichte entsorgt werden müßte, weil er «négritude» als kulturelles Ideal postulierte? Oder ist es nicht eher rassistisch, wenn ein Europäer ihm das verwehren will?
Politische Korrektheit ist immer blind.

Mittwoch, 14. November 2007

Politik und Dialektik: Das Übel der Arbeitslosigkeit

Ein Interview in der tageszeitung, in dem die Arbeitslosigkeit eher nebenbei abgehandelt wurde, veranlaßte den Chronisten zu einer kleinen dialektischen Überprüfung der Gemeinplätze der gegenwärtigen Politik. Sein Ergebnis ist bemerkenswert:
«So übel auch Arbeitslosigkeit für die Betroffenen ist: es gibt (...) kein Übel der Arbeitslosigkeit, das zu bekämpfen Thema der Diskussion und Ziel der Maßnahmen unserer Politiker der vorherrschenden Denkungsart wäre.»

Dienstag, 13. November 2007

Toleranz als Anleitung zum kollektiven Selbstmord

Kurzfassung einer Rede Henryk M. Broders zur Verleihung eines "Ehrenpreises für Toleranz im Denken und Handeln" an Martin Pollack

Genauer: des Ehrenpreises des österreichischen Buchhandels an den Autor und Übersetzer Martin Pollack dafür, dass er durch sein "Engagement für Toleranz gegenüber den anders-sprachigen und kulturell anders geprägten Nachbarn einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa“ geleistet hat"– so Broder, nach einer pointierten Würdigung der Verdienste des Preisträgers um den literarischen Journalismus, die offizielle Begründung der Veranstalter zitierend. Um dann fortzufahren:

Ehrlich gesagt, lieber Herr Pollack, ich bezweifle, ob Sie das wirklich jemals getan haben. Ich nehme an, dass Sie, ebenso wie ich, morgens leicht ungustiös aufstehen, sich einen Tee oder Kaffee bereiten und dann überlegen, wie es weiter gehen soll. Ob Sie sich gleich an den Computer setzen oder erst einmal die Post erledigen oder die Wäsche aufhängen, die Sie gestern in der Waschmaschine vergessen haben, oder ob Sie ihre Bücher neu sortieren, um sich zu entspannen. Sie lesen und Sie schreiben, Sie recherchieren und Sie reisen, und bäng, ehe Sie sich versehen haben, bekommen Sie einen Preis verliehen, weil Sie zu einem friedlichen Miteinander in Europa beigetragen haben. Ja was sonst hätten Sie denn machen können? Asien befrieden oder zu einem unfriedlichen Miteinander in Kärnten beitragen? Dafür hat noch niemand einen Literaturpreis bekommen, allenfalls ein politisches Mandat.
Sie wissen es, lieber Herr Pollack, ich bin kein Anhänger des Toleranz-Prinzips. Ich sagte es neulich in Frankfurt und ich wiederhole mich gerne. Ich halte es für ein überholtes Konzept. Toleranz war das Gebot der Zeit, als Lessing seinen Nathan in eine Welt setzte, die vertikal organisiert war. Die einen waren oben und die anderen waren unten und dazwischen war wenig. Das Beste, das diejenigen, die unten waren, von denjenigen, die oben waren, erwarten konnten, war: geduldet zu werden. Aber in horizontal organisierten Gesellschaften, in denen es kein Oben und kein Unten sondern ein breites Spektrum an homogenisierten Angeboten gibt, unter denen man wählen kann, in denen Sie es sich aussuchen können, ob Sie Hetero oder Homo, Mann oder Frau, Vegetarier oder Kannibale sein möchten, in horizontal organisierten Gesellschaften kommt das Toleranzgebot nicht den Schwachen sondern den Rücksichtslosen zugute. Sie sind es, die mit der Toleranzkeule um sich schlagen und Rechte einfordern, die sie anderen verweigern würden, wenn sie die Macht dazu hätten.

Wir werden täglich aufgerufen, für alle möglichen Fundamentalismen und Fanatismen Verständnis zu haben und Toleranz zu praktizieren, Vorleistungen zu erbringen, ohne Gegenleistungen zu erwarten. Ein deutscher Nobelpreisträger hat den Vorschlag gemacht, eine Kirche in eine Mosche umzuwidmen, als Good-will-Geste den Moslems gegenüber. Bis jetzt warten wir vergeblich auf den Vorschlag eines islamischen Intellektuellen, eine Moschee in eine Kirche umzuwandeln, denn so eine Idee, öffentlich geäußert, könnte ihn sein Leben kosten. so wie es einem afghanischen Moslem fast das Leben kostete, als er zum Christentum konvertierte. Er entging der Todesstrafe nur dadurch, dass er für verrückt erklärt wurde, nachdem sich Politiker von Angela Merkel bis Kofi Annan seiner angenommen hatten.

Toleranz steht auf dem Paravent, hinter dem sich Bequemlichkeit, Faulheit und Feigheit verstecken. Toleranz ist die preiswerte Alternative zum aufrechten Gang, der zwar gepredigt aber nicht praktiziert wird.

Wer heute die Werte der Aufklärung verteidigen will, der muss intolerant sein, der muss Grenzen ziehen und darauf bestehen, dass sie nicht überschritten werden. Der darf "Ehrenmorde" und andere Kleinigkeiten nicht mit dem "kulturellen Hintergrund" der Täter verklären und den Tugendterror religiöser Fanatiker, die 16-jährige wegen unkeuschen Lebenswandels hängen, nicht zur Privatangelegenheit einer anderen Rechtskultur degradieren, die man respektieren müsse, weil es inzwischen als unfein gilt, die Tatsache anzusprechen, dass nicht alle Kulturen gleich und gleichwertig sind. Toleranz gegenüber der Intoleranz ist die Anleitung zum kollektiven Selbstmord. Was wir brauchen, ist nicht mehr Toleranz, sondern mehr Militanz.

Leider ist unsere Gesellschaft nur noch bedingt abwehrbereit und nicht einmal willens, ihre eigene Dekadenz zu verteidigen. Der Handschlag, mit dem der damalige österreichische Innenminister Otto Rösch den Terroristen Carlos am 22. Dezember 1975 in Schwechat verabschiedete, nachdem dieser mit seiner Gang die Opec-Konferenz überfallen und über 6o Menschen als Geiseln genommen hatte, symbolisiert noch heute den Willen zur Ohnmacht. Ein Trost dabei ist nur, dass sich kaum noch jemand an Rösch erinnern kann und Carlos inzwischen eine lebenslange Strafe in einem französischen Gefängnis verbüßt, wo er zum Islam konvertiert ist.

Verzeihen Sie mir diesen kleinen Exkurs in die jüngste Geschichte, es muss sein. Der gemeine Zufall will es so. Während wir hier im Rathaus Martin Pollack ehren, findet gleich um die Ecke eine Veranstaltung mit zwei amerikanischen Politologen statt, die ein spektakuläres Buch geschrieben haben, das sie derzeit auf einer Europa-Tour promoten (vgl. "Ohne Israel-Lobby kein Irakkrieg"). Entsprechend dem jiddischen Fluch "Nicht gedacht soll ihrer werden!" will ich keine Namen nennen.

Die Originalausgabe des Buches ist schon vor über 1oo Jahren unter dem Titel "Die Protokolle der Weisen von Zion" erschienen. Ging es einst um die geheimen Machenschaften von Juden, die nach Weltherrschaft streben, geht es inzwischen um die "Israel-Lobby", die heute die US-Politik bestimmt, zugunsten Israels und zum Schaden der USA und des Weltfriedens, also darum, wie der Schwanz mit dem Hund wedelt, ohne dass es der Hund merkt.

Natürlich gibt es eine Pro-Israel-Lobby in den USA, genauso wie es eine Öl-Lobby, eine Waffen-Lobby, eine Farmer-Lobby und eine sehr aktive und erfolgreiche kubanische Lobby gibt. Die Israel-Lobby agiert in aller Öffentlichkeit und ist so mächtig, dass sie es bis jetzt nicht einmal geschafft hat, die Lieferung amerikanischer Waffensysteme nach Saudi-Arabien zu verhindern. "Israel-Lobby" ist heute das Synonym für "die Macht der Juden", der Begriff klingt sauber und neutral, aber jeder, der ihn benutzt, weiß, wie er gemeint ist. So wie der Antizionismus den Antisemitismus ersetzt hat, so ist die "Israel-Lobby" der Sprachcode, der es jedem Rentner ermöglicht, seine Ressentiments auszuleben, ohne sich gleich als Judenhasser outen zu müssen.

Meine Kollegen von "profil" haben vor kurzem auf der Titelseite des Magazins die Frage gestellt: "Warum ist Israel so mächtig?", eine Frage, die jeden braven Österreicher Tag und Nacht beschäftigt. Ein Jahr zuvor hatte der "Stern" getitelt: "Israel, was das Land so agressiv macht". – Liebe Kollegen von "profil" und "Stern": Ich kann ihnen sagen, warum Israel so mächtig ist und was das Land so aggressiv macht. Es ist ein Gedanke: Würden die Palästinenser und ihre Sponsoren die Waffen niederlegen, gäbe es Frieden. Würde Israel die Waffen niederlegen, gäbe es kein Israel mehr. Das ist der kleine Unterschied, den zu begreifen vielen schwer fällt.

Falls Sie der Meinung sind, dass ich von unserem Thema abgewichen bin: Wir reden über Toleranz. Nicht über Toleranz gegenüber Minderheiten, die um ihre Rechte kämpfen, sondern gegenüber einem despotischen Regime, das die eigene Bevölkerung unterdrückt und sich anschickt, die Endlösung der Judenfrage im Nahen Osten zu vollenden, ohne dass die Europäer, die sonst bei jeder Gelegenheit "Wehret den Anfängen!" rufen, auch nur einen Anflug von schlechtem Gewissen bei ihrem Umgang mit diesem Regime empfinden würden.

Die österreichische ÖMV ist im Begriff, einen 22-Milliarden-Euro-Deal mit der National Iranian Oil Company abzuschließen und weist jede Kritik an ihrer Politik zurück. Man sei kein Vorreiter im Iran, Shell und andere westliche Firmen seien dort schon lange aktiv. – Womit haben wir es hier zu tun? Naivität? Toleranz oder Komplizenschaft? (DER STANDARD, Printausgabe, 13.11.2007)

Von Priester zu Priester

Folgenden Brief schrieb ein jüngerer Priester an einen älteren Mitbruder.
Dieser hatte ihn ob seines Engagements für die Alte Messe kritisiert.

Montag, 12. November 2007

Endlich haben wir es amtlich!

Endlich haben wir es amtlich: eine Predigt kann 10, höchstens 15 Minuten dauern.

Freitag, 2. November 2007

Staat und Gewissen

Papst Benedikt XVI. forderte für Apotheker das Recht, aus Gewissensgründen die Ausgabe von Medikamenten zu verweigern, «welche die Einnistung eines Embryos verhindern oder das Leben eines Menschen beenden». Es sei nicht möglich, «die Gewissen zu betäuben». Kein Mensch dürfe außerdem als «Objekt» behandelt und für «therapeutische Experimente» verzweckt werden. (kath.net)
Die italienische Gesundheitsministerin erklärte dagegen im Namen der «unbestreitbaren Souveränität des Parlaments», verschriebene Medikamente dürften nicht verweigert werden – sie postuliert also den Vorrang des positiven Rechts vor dem Gewissen. «Aber ein Gehorsam, der die Seelen knechtet, der in das innerste Heiligtum der menschlichen Freiheit, in das Gewissen greift, ist roheste Sklaverei.» (Bischof Clemens August v. Galen, Xanten, 6. September 1936).

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Privatisierung – sind wir doch noch zu retten?

Eigentlich eine gute Nachricht: eine Regierungspartei legt der drohenden Bahnprivatisierung gewichtige Steine in den Weg. Andererseits: ohne Bahnprivatisierung kommt es nicht zur Trennung von Schienennetz und Zugbetrieb. Darauf zu verzichten, wäre wiederum eigentlich gut, wenn nicht im Bahnvorstand jene Streckenstillegungsmentalität herrschte, wenn nicht die Bahn gar meinte, durch Streckenstillegung ihren Gewinn erhöhen zu können.
Natürlich wird dabei vergessen, daß wenig befahrene Strecken Anschlußstrecken sind: etliche Reisende brauchen diese Strecken, um die vielbefahrenen Strecken erreichen zu können; fallen also jene Strecken weg, so werden auch bisher mehrbefahrene Strecken Fahrgäste verlieren. Wenn der Rand des Netzes wegreißt, wird dadurch anderes zum Rand.
Aber immerhin: durch den Verkauf der Fläche stillgelegter Flächen kann die Bahn wirklich Geld einfahren.
Das Problem liegt also im Geschäftsgebaren der Bahn.
Man kann nun die Schuld bei den Verantwortlichen im Bahnvorstand suchen; aber das greift zu kurz: der heutige Bahnvorstand tut nur besonders demonstrativ das, was schon seit sehr langem seine Vorgänger auch getan haben.
Das Unglück ist letztlich, daß die Bahn gleichsam als Wirtschaftsunternehmen betrieben wird. Dieses Problem nun würde durch eine Privatisierung verfestigt und verschärft. Notwendig ist also ein grundlegendes politisches Umsteuern.

Aber was tun? unsere heutigen Politiker haben doch ein übermächtiges Bedürfnis zu privatisieren.
Darum sei nun eine Alternative vorgeschlagen: nicht die Bahn – privatisiert lieber die Bundeswehr!
Zu ihrer eigentlichen Aufgabe, der Verteidigung, wird sie ja heute nicht mehr gebraucht; darum hält sie sich jetzt lieber in fernen Ländern auf. Also: man privatisiere sie. Wer sie braucht – die NATO, die UNO, die USA – kann sie dann für gutes Geld mieten. Die Preise wären hoch, denn sonst wäre es ja möglich, daß andere – irgendwelche Terroristen – das höhere Gebot abgäben und so den Zuschlag erhielten. So würde das Milliardengrab Bundeswehr zu einem einträglichen Unternehmen, der Gewinn, den der Staat durch seine Beteiligungen oder den Verkauf machen würde, könnten die Kosten einer gewaltigen Ausweitung und Verbesserung des Bahnbetriebs ganz ohne Fahrpreiserhöhungen abdecken.

Montag, 29. Oktober 2007

Wie man Firmlinge einführt

Der Chronist sorgt sich um die Firmlinge in unseren Pfarreien. Er hat leider recht; allerdings - in meiner Pfarrei ist es noch schlimmer; nur darüber hat noch niemand geschrieben.

Samstag, 27. Oktober 2007

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Montag, 22. Oktober 2007

Montag, 15. Oktober 2007

Fürbitten

Warum erscheinen die Fürbitten in der lateinischen Kirche so belanglos?

BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN?

Ein ausreichendes Einkommen ist ein Menschenrecht; darum klingt die Idee eines Bedingungslosen
Grundeinkommens verlockend.
Aber die Probleme stecken im Détail. Die bisherigen Vorschläge sehen ein Grundeinkommen vor, das für eine menschenwürdige Lebensführung zu gering ist. Außerdem wird gefordert, alle anderen Sozialleistungen zu streichen. Das aber würde bedeuten, daß die Persönlichkeit, die Lebensgeschichte des einzelnen nicht mehr beachtet würde. Der Wegfall des Wohngelds etwa wäre noch eine Verschärfung der unseligen Umzugsaufforderungen beim «Arbeitslosengeld II».
Allen andersartigen Forderungen würde entgegengehalten, sie seien nicht finanzierbar.
«Bedingungslos» dürfte auch bedeuten, daß die Überweisung rein technisch erfolgen würde, daß die Hilfe, vielleicht doch Arbeit zu finden, und auch die Ermutigung, der Ansporn dazu – die es freilich gegenwärtig ebensowenig zu geben scheint, obwohl sie dem vorgeblichen Sinn der Agenda 2010 entsprächen – ganz wegfielen.
Was aber sonst?
Die Antwort muß differenziert sein. Für die, die arbeiten können, wäre sinnvoll ein

RECHT AUF ARBEIT!

Recht auf Arbeit – das heißt, das ein jeder ein Recht auf Arbeit hat, die seiner Persönlichkeit, seinen Fähigkeiten, seiner Ausbildung, seiner Lebensgeschichte entsprechen. Kann ihm eine solche in seinem Beruf nicht vermittelt werden, weil an diesem Beruf kein Bedarf mehr besteht (wie etwa an dem des Schriftsetzers), hat er einen Anspruch auf eine Umschulung zu einem Beruf, der ihm entspricht. Ansonsten bekommt, wem keine angemessene Arbeit vermittelt werden kann, eine angemessene Entschädigung, die die Stelle des Arbeitslosengeldes einnimmt. Angemessen – das heißt, daß Demütigung und Ausschluß aus dem Leben in den sozialen Beziehungen, die jemand sich begründet hat, nicht in Kauf genommen werden dürfen.
Durch dieses Recht auf Arbeit wäre das Primäre nicht mehr der Anspruch des Arbeitsamtes (unter welchem Euphemismus dieses auch immer gerade geführt wird) dem Arbeitslosen gegenüber, sondern der des Arbeitslösen dem Amt gegenüber; er hätte ein Recht auf Hilfe und dann gegebenenfalls auf Entschädigung. Opferbeschuldigung – die Zuweisung der Schuld an der Arbeitslosigkeit an die Arbeitslosen selbst – wäre nicht mehr gestattet, das Arbeitsamt könnte seine Klientel nicht mehr als Strafbataillon des Arbeitsmarktes führen. Schikanen wie die Verpflichtung zu sinnlosen Bewerbungs- und Umschulungsexzessen, zu würdelosen «1 €Jobs», wie die amtlich auferlegten persönlichen Einschränkungen bis an die Grenzen des Hausarrests wären ausgeschlossen.
Und dadurch, daß es keine Entmutigung durch Schikane und Entmündigung mehr gäbe, hätten Arbeitslose eher die Kraft, sich wirksam um neue Arbeit zu bemühen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Tag der abendländischen Musik

Am 3. Oktober fand in Dinslaken der traditionelle Tag der abendländischen Musik statt.

Samstag, 29. September 2007

Wer von beiden hat recht?

Bundesminister der Finanzen Peer Steinbrück:
– Soziale Gerechtigkeit muss künftig heißen, eine Politik für jene zu machen, die etwas für die Zukunft unseres Landes tun: die lernen und sich qualifizieren, die arbeiten, die Kinder bekommen und erziehen, die etwas unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, kurzum, die Leistung für sich und unsere Gesellschaft erbringen. Um die - und nur um die - muss sich Politik kümmern.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 20 (1):
– Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

Erzengelfest mit logistischer Änderung

mehr zu lesen gibt es hier

Montag, 24. September 2007

Zeichen der Ökumene

Wie Lutheraner und Piusbrüder zusammenarbeiten: hier

Doping

Bisher erschien mir dieses Thema immer interessant, das ja eigentlich nur den Sport betrifft. Nun aber ist zu erfahren, daß es exemplarisch auch die Wirtschaftspolitik erklärt.
Hier ist es zu lesen.

Retten wir die Bahn!

Wie?
Hier kann man sich beteiligen.
Warum?
Hier ist es zu lesen.

Donnerstag, 20. September 2007

In Sachen Kardinal Meisner: ein Leserbrief

«Der Kalif von Köln», taz vom 17. 9. 07

Der Skandal um Kardinal Meisner gehe über die Wortwahl hinaus, meint Dirk Knipphals. Warum? Die Predigt «passt keineswegs zum Selbstverständnis einer modernen und liberalen Gesellschaft.» Hat eine «moderne und liberale Gesellschaft» ein einheitliches verbindliches Selbstverständnis? Demnach wäre sie nicht pluralistisch, wie man sonst anzunehmen pflegt.
Wie dem auch sei: es ist einfach der Beruf eines Bischofs, für christliche Werte zu sprechen und nicht etwa, zum aktuellen Selbstverständnis der Gesellschaft zu passen.
«Meisner sagt nichts anderes, als dass wahre Kunst nur diejenige Kunst ist, die Gott preist.» Selbst Friedrich Nietzsche (Menschliches, Allzumenschliches I., 219. 220) sah das gar nicht so anders («Nicht ohne tiefen Schmerz gesteht man sich ein ...»). «Ein Taliban würde das kaum anders sagen»? Einen Taliban gibt es nicht; aber wenn ein Talib gemeint ist: der wird schwerlich Interesse an «wahrer Kunst» haben.
Und wenn der Autor erklärt, die Sicht des Kardinals widerspreche allem, «was Kunstlehrer ihren Schülern vermitteln sollen» und erst eine Kunst ohne Gott sei «in der liberalen Gesellschaft angekommen», so zeigt er einen antiklerikalen Fundamentalismus, mit dem der religiöse, den er dem Kardinal unterstellt, kaum mithalten kann.

Mittwoch, 19. September 2007

Meßgewand zum Motu Proprio

Das Schnittmuster zur Casel "Summorum Pontificium" - auch im Ordo Novus zu tragen - findet sich hier.

Dienstag, 18. September 2007

Liturgie in verständlicher Sprache

In diesem Jahr haben wir am 14. September, in einem schönen Kirchlein auf dem Lande, nicht nur das Fest der Kreuzerhöhung gefeiert, sondern auch das Inkrafttreten des Motu proprio Summorum Pontificum.
Da haben wir erfahren, was Liturgie in verständlicher Sprache ist.

Vom Verfall des Ritus'

wenn Kunst entartet

Samstag, 15. September 2007

LAETIFICAT JUVENTUTEM MEAM


Der Anfang ist gemacht...

Donnerstag, 6. September 2007

Medien zur Frankfurter Diskussion

Eine Zusammenfassung gibt es hier.

Samstag, 1. September 2007

Nur etwas für die Moschee?


Über das neue Südfenster des Petersdomes zu Köln, die Gotik im allgemeinen und des Kardinals Verständnis derselben im Besonderen erfahren Sie einiges hier.

Montag, 27. August 2007

Montag, 20. August 2007

Familienfeste

Man kann etwas tun, damit die kirchliche Feier gut verläuft!

Grüne Gentechnik

Moralische Einwände gegen «grüne Gentechnik» liegen auf der Hand. Nun aber bestätigt ein Interview mit einem führenden Mitarbeiter eines weltweit führenden Nahrungsmittelkonzerns, daß es noch schlimmer ist, daß sie auch nicht schmecken kann.

Dienstag, 31. Juli 2007

Darf man Liturgiekritik schreiben, als sei es Theaterkritik?

Natürlich so nicht! Aber wenn Priester voll guten Willens gar nicht bemerken, was sie eigentlich mit ihrer Liturgie der Gemeinde mitteilen, dann darf man doch darauf aufmerksam machen.
Und darum weisen wir, wieder einmal, hin auf die Liturgiebesprechungen von Liturgica.

Montag, 9. Juli 2007

Samstag, 7. Juli 2007

Spannende Gerüchte von der Deutschen Bahn

finden Sie hier.

Aus der Diskussion um die überlieferte römische Liturgie

Eine unterfränkische Pfarrei sendet ihren Newsletter international jedem Interessenten e-postalisch zu. Dort fand ich über die anstehende Wiederzulassung der überlieferten römischen Liturgie eine Auslassung mit den üblichen Vorurteilen, dabei auch einige Worte, die mich zu einer Antwort veranlaßten:

Sehr geehrter Herr Pfarrer ***********,
in Ihrem Newsletter vom 1. Juli las ich:
«Das sind nur einige der Folgen, nach denen wie man hört vor allem Jungpriester begierig greifen. Die alte Messe hat viel mit Macht über Menschen zu tun.»
Sie sprechen nichts derartiges aus; aber es klingt doch deutlich durch, daß der Wunsch nach Macht dieser Begierde der jungen Priester zugrunde liege.
Ich bin Psychotherapeut. Wiewohl bestens geschult und geübt in der Wahrnehmung von Gefühlen, wäre es ein Kunstfehler, würde ich Gefühle oder gefühlsbasierte Haltungen diagnostizieren bei einem Menschen, mit dem ich nicht intensiv gesprochen, den ich nicht einmal genau beobachtet habe.
Darum kann ich solch einer Kollektivdiagnose nicht folgen, würde die Unterstellung solch einer Haltung gar als etwas infam bezeichnen, wenn ich Ihnen nicht die Wahrscheinlichkeit zugute hielte, daß sie auf Projektion beruhen mag.
Die wirklichen Motive dürften meistens ganz andere sein. Ein junger Priester, der den Menschen seiner Gemeinde herzlich verbunden ist, sagte mir, daß es ihm bei der Zelebration zum Volk hin schwer falle, sich auf die Liturgie zu konzentrieren, ohne sich davon durch den Blick auf die Menschen ablenken zu lassen.
Auch erlebe ich es, daß gerade die moderne Messe dem Priester große Macht gibt: die vielen Wahlmöglichkeiten, all der Raum für freie Formulierungen und für priesterliche Erläuterungen erlauben ihm, uns da unten im Kirchenschiff mit immer wieder Neuem zu überraschen, uns zu immer neu formulierten Antworten, neuen rituellen Formen aufzufordern. Gibt es solche Macht des Priesters im alten Ritus?
Mit freundlichen Grüßen
**********


Die Antwort kam schnell und war kurz und bündig:

Sehr geehrter Herr **********,

wenn Sie es gerne deutlicher wollen:
Es sind Fakten aus unserem Bistum ...
vielleicht ist es woanders ja ganz anders ...

Fruendlichen Gruß
****** ***********


Aha!

Montag, 2. Juli 2007

Erlebnisse in der Kirche

Zu Peter und Paul abends in St. Marien (der Hamburger Kathedrale). Die Messe verläuft angenehm korrekt, abgesehen davon, daß zwischen dem Gebet super oblata und der Präfation der Pfarrer sich bemüßigt fühlt, mitzuteilen, wer der Konzelebrant ist.
Zur Kommunion allerdings teilt sich dann der Pfarrer die Arbeit mit einem Laienkommunionhelfer, obwohl nur eine Handvoll Menschen in der Kirche ist, während der hochwürdige Herr Konzelebrant sich zu seinem Sedile begibt und dort die geweihten Hände in den Schoß legt.
Daß das nicht erlaubt ist, weiß man spätestens seit Papst Johannes Pauls II. Instructio «Redemptionis sacramentum» (§158), daß das dem Wesen des Sakraments widerspricht, schon seit dem heiligen Thomas (S.Th. III, q. 82, art. 3).

Gelegentlich findet man heute doch die Zelebrationsrichtung una cum populo, gemeinsam mit dem Volk – in meiner Pfarrei leider genau an der falschen Stelle.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Instrumente aus aller Herren Ländern

Am Sonntag war Museumsfest in Dinslaken. Wir waren dabei.

Dienstag, 26. Juni 2007

Wie «religiös neutral» ist das Land?

Nordrhein-Westfalen sorgt sich um die religiöse «Neutralität des Landes», wenn eine Lehrerin Kopftuch tragen will. Als ich jüngst wieder da war, sah ich, daß Politiker sich an diese religiöse «Neutralität» nicht gebunden sehen: ein gewaltiges Plakat (nun gut: von der Bundesregierung gestiftet) warb unter der sattsam bekannten, aber hier im hohen Norden gegenwärtig weniger präsenten Überschrift «Mach’s mit» für Kondome. Weder Katholiken noch wohl auch Christen manch anderer Konfession oder Muslime können solchen Aufruf als religiös neutral verstehen.

«Zeichen des Friedens und der Versöhnung»

gibt es die hierzulande?

Donnerstag, 14. Juni 2007

Freitag, 8. Juni 2007

Dinslaken lebt!

und prozediert zu Fronleichnam.

Kleine Skandale sind wichtig

– sonst würde vielleicht jemand – hier wie dort – die großen bemerken.

Montag, 4. Juni 2007

Krawalle – transaktionsanalytisch betrachtet

Wenn Leute von massivster Öffentlichkeitspräsenz, wenn also Politiker sich vor die Mikrophone werfen und ihr kritisches Eltern-Ich produzieren, dann wird man nicht lange warten müssen:
Es werden sich Menschen finden, die die Komplementärtransaktion liefern, die sich also, möglicht ebenso öffentlichkeitswirksam, ins rebellische Kindheits-Ich begeben.
So ist es nun wieder einmal geschehen.

Neues vom Chronisten

Ziemlich verspätet – so wie wir den Chronisten von Orietur Occidens kennen – erfahren wir Neues von Pfingsten und vom Arbeitsmarkt.
Die Lektüre lohnt sich aber immer noch.

Dienstag, 29. Mai 2007

Pfingsterlebnisse

einmal am Sonntag und einmal am Montag

Dienstag, 22. Mai 2007

Es gibt sie noch

Es gibt sie noch: die schlechten alten Gewohnheiten!

Neues über den Freien Markt

Diesmal ist es nicht etwa eine linke Zeitung, sondern das Organ des Journalistenverbandes, das über die Auswirkungen der Marktwirtschaft aufklärt.

Samstag, 12. Mai 2007

Befreiungstheologie

Seit jeher schon habe ich in der «Option für die Armen» einen zentralen Punkt des christlichen Glaubens erkannt; seit jeher haben mich die Maßnahmen des Papstes und der Glaubenskongregation gegen Befreiungstheologen geschmerzt. Aber wenn immer ich Befreiungstheologen gelesen oder gehört habe, habe ich den Eindruck bekommen, daß Rom leider Recht habe.
Das hat nun Leonardo Boff bestätigt. Er wirft Benedikt XVI. vor, er sei nach der Papstwahl «der gleiche geblieben: ein doktrinärer Papst, der noch glaubt, daß das Christentum der einzige Weg zum Seelenheil ist».
Gott sei Dank für den Papst, der den Glauben an den Erlöser mit dem Bekenntnis zur «Option für die Armen» verbindet.

Siehe auch: Der Vatikan und die Befreiungstheologie

Mittwoch, 9. Mai 2007

Was ist der Unterschied

zwischen Politik und christlicher Moral? Eine von vielen richtigen und wichtigen Antworten steht hier.

Montag, 7. Mai 2007

Cantate

Gottesdienst im Rundfunk einmal anders

Freitag, 4. Mai 2007

Gegenseitige Anerkennung der Taufen

Elf Kirchen – die katholische, die evangelische, wer noch? – haben, so las ich, in einem feierlichen Akt ihre Taufen gegenseitig anerkannt.

Das klingt gut, nur:

Eine rite vollzogene evangelische Taufe war zu allen Zeiten gültig. Was vonnöten ist, ist nicht deklaratorische Anerkennung, sondern die Gewähr, daß eben die Taufe stets rite vollzogen wird.

Das jedoch ist keineswegs selbstverständlich. Ich selbst habe in einer evangelisch-lutherischen Kirche in Hamburg gehört, wie «in Namen Gottes und Jesu Christi und des göttlichen Geistes» getauft wurde – was nur auf den allerersten Blick trinitarisch klingt. Was vermag da die Anerkennung?

Donnerstag, 3. Mai 2007

Mittwoch, 2. Mai 2007

Es wird weiter relativiert

Immer wieder: mehr oder auch weniger wichtige, mehr oder weniger schlimme oder auch nur für schlimm gehaltene Sachen werden flugs mit der NS-Judenverfolgung verglichen. Letzten Juni – Zarathustra hat es mitgeteilt – war es Alice Schwarzer, die das Kopftuch der Muslimas mit dem Judenstern verglichen hat, heute vergleicht Daniel Cohn-Bendit einen polnischen Politiker, der unter dem kommunistischen Regime zu leiden hatte, der heute auf absurde Weise von der jetzigen Regierung bedrängt wird, mit einem «Juden und KZ-Häftling» (die tageszeitung vom 27. 4.).

Die Geschmacklosigkeit solcher Relativierung der Scho’a führt allerdings zu keinem Skandal – der wird erst ausgerufen, wenn man einen Kirchenfürsten bezichtigen kann. Dann allerdings – ich denke an Kardinal Meißners Dreikönigspredigt vor zwei Jahren – genügt es zum Skandal, wenn man eine solche Relativierung auf eine noch so abwegige Weise in seine Sätze hineininterpretiert.

AVE SPES NOSTRA

Mit diesem Worten beginnt der Introitus der Kevelaerer Votivmesse zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, der Trösterin der Betrübten. Am Samstag, dem 28. 4. 2007 wurde diese Messe in der neugotischen Basilika seit der Liturgiereform erstmals wieder im Original gefeiert.
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Hartgesotten

... war der 75jährige Pfarrer em. der die Tochter meines Cousins getauft hat: Er hatte jahrzehntelang eine große Pfarrei im Ruhrgebiet geleitet, die inzwischen kleingeworden und aufgelöst ist infolge der Tatsache, daß die ehedem italienischen und daher katholischen Gastarbeiter auf seinem Pfarrgebiet durch türkische und darum weniger katholische ersetzt sind...
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Dienstag, 24. April 2007

Woraus ist die aktuelle Diskussion um Kleinstkinderbetreuung entstanden?

Mal wird der Ausbau der «Kinderkrippen» mit der Gleichberechtigung der Geschlechter begründet, mal mit den Notwendigkeiten des Wirtschaftslebens – dabei fällt auf, daß immer sich die Familie der Wirtschaft anpassen soll, nie die Wirtschaft in die Pflicht genommen wird.

Das aber ist nicht alles; es geht letztlich ums Menschenbild, um die Bewertung der menschlichen Beziehungen. Die Unlust auf den Umgang mit Kindern, die hier eine gewichtige Rolle spielt, die Neigung, alles lieber der Arbeitswelt zu delegieren, sich selbst und die Betreuung der Kinder, das wurde kürzlich in einem Zeitungsartikel recht klar ausgesprochen. Ein Anlaß für eine kurze Analyse.

Montag, 16. April 2007

Herzlichen Glückwunsch

dem Heiligen Vater zum achtzigsten Geburtstag!

Er beweist, daß auch ein Achtzigjähriger ein noch so bedeutsames Amt auf gute Weise ausfüllen kann.

Wir dürfen hoffen, daß das ein Anlaß sein wird, jene Regeln Pauls VI. endlich wieder abzuschaffen, nach denen ein fünfundsiebzigjähriger Bischof seinen Rücktritt anbieten muß, ein achtzigjähriger Kardinal bei der Papstwahl nicht mehr wahlberechtigt ist.

Unter dem letzten Pontifikat schon hatte 30giorni (30Tage) nachgewiesen, daß nach hergebrachter kirchlicher Norm das Alter allein kein legitimer Grund für einen Bischof ist, zurückzutreten. Und Kardinäle blieben meiner Kenntnis nach wahlberechtigt, selbst wenn sie exkommuniziert waren.

Wer alles muß einwilligen, daß ein Kind leben darf?

Die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat es bestätigt, was eine andere Kammer schon vor einem Jahr entschieden hatte (und was wir damals schon diskutiert haben): Das Recht eines Kindes auf Leben setzt gegebenenfalls die Zustimmung beider Eltern voraus – die der Mutter allein genügt nicht.

Montag, 9. April 2007

Frohe Ostern!

Zu aller Freude feiern Ost und West dieses Jahr am selben Tag Ostern
(Näheres hier).

Seit einigen Tagen wissen Sie, daß Ostereier und Osterhase nichts zu tun haben mit einer germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostara – einfach weil die erst eine Erfindung des XIX. Jahrhunderts ist. Hier nun erfahren Sie die jüngsten Erkenntnisse, woher Ostereier und Osterhase denn nun kommen.

Sonntag, 8. April 2007

Salz des Bundes

Österliches Zeichen der Taufe

Im Bibelkreis lasen wir das neunte Kapitel des Markusevangeliums und bei Vers 49 fing ich an zu denken (indeed my dear Watson you should have done it much earlier!):

Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, wie jedes Schlachtopfer mit Salz gewürzt wird!

„Ihr seid das Salz der Erde“ bekannt! Aber: gesalzene Opfer?
Aber es ist so, und die Bibel nennt es „Bund des Salzes“

Und dann ist auf einmal ALLES klar:

Das Salz ist das Zeichen der Unvergänglichkeit, und so wird bei der Taufe Salz gereicht.

Mit Salz und das Brot heißen die Völker willkommen, und so wird beides bei der Initiation in´s Christentum verwandt.

Die Juden tauchen an Päsach das Bitterkraut ins Salz und so sind auch wir getauft auf Christi Tod und mit unseren Vätern durchs rote Meer gezogen

Auch dieser Artikel wird (mit allen Argumentationen und Litteratur) hier erscheinen.

Für die, die in der Zwischenzeit selbst meditieren wollen, hier alle relevanten Stellen;
Lv 2/13, Nm 18/19, Ez 16/4, Ez 47 (besonders 11), 2 Kg 2/20, 2Chr 13/5, Mk 9/49, Mt 5/13, Lk 14/34, Kol4/6

Donnerstag, 5. April 2007

Frohe Morgenröten!

Kurz vor Ostern geistert sie wieder, durch diverse Medien
….doch von vorne:

In der Vita Karoli Magni schreibt Eginhard
Mensibus etiam iuxta propriam linguam vocabula inposuit, cum ante id temporis apud Francos partim Latinis, partim barbaris nominibus pronuntiarentur. …Et de mensibus quidem Ianuarium uuintarmanoth, Februarium hornung, Martium lenzinmanoth, Aprilem ostarmanoth, ….., Decembrem heilagmanoth appellavit.
Das heißt: Karl geht es auf den Geist, daß die Franken oft keine einheimischen Namen benutzten und erfindet die folgenden/oder führt sie ein.
Da er den April Ostarmanoth, den Dezember Heiligmanoth nennt, scheint er sich dabei auch an christlichen Festen zu orientieren

Beda Venerabilis schreibt:Antiqui autem Anglorum populi ………. Primusque eorum mensis, quidem Latini Januarium vocant, dicitur Giuli. Deinde Februarius Sol-monath, Martius Rhed-monath, Aprilis Eostur-monath, Maius Thrimylchi, Junius Lida, Julius similiter Lida, Augustus Vueod-monath, September Haleg-monath, Oktober Vuinter-fylleth, November Blod-monath, December Giuli, ……Und offenbart damit seine wirren Kenntnisse: Juni und Juli haben den selben Namen, Dezember und Januar desgleichen. Seine Quelle scheint mithin nicht allzu zuverlässig zu sein….Zur Freude der Deutschnational des 19. Jhdts und der Neuheiden und Esoteriker der Gegenwart fügt er hinzu: Eostur-monath, qui nunc paschalis mensis interpretetur, quondam a dea illorum quae Eostre vocabatur, et cui in illo festa celebrabant, nomen habuit, d.h. der Eosturmonat sei nach einer Göttin Eostre benannt. Ob er dabei einem Gerücht glaubte, einem Witzbold als Informanten aufgesessen ist oder in iroschottischer Etymologielust die Göttin als aetiologische Sagengestalt konzipiert hat, sei dahingestellt.

Unmittelbar nach ihrer unzeitigen Geburt verstarb die Göttin dann auch gleich wieder. Und erst die Deutschtümler des 19. Jhdts allen voran Jacob Grimm erfanden sie dann als altgermanische Göttin Ostara neu.
Aber auch letzter muß in seinem Wörterbuch dann zugeben: sicher ist nur, dasz das zu grunde liegende altgerman. austrô von aust (s. ost) abgeleitet und ähnlich gebildet ist wie lat. auster, altslav. utro (für ustro), (Bd. 13, Sp. 1372).

Mit dem letzten kommen wir zur wahrscheinlichen Deutung: Ostern (plur.!) ist Analogiebildung zu „in albis“, das dann also nicht mehr auf die weißen Gewänder der Neugetauften bezogen wurde, sondern vom mittelalterlichen Gebrauch des Wortes – Alba = Morgenröte – ausging.

All dies - mit weiteren Angaben und nachprüfbarer Litterartur - erscheint am 3.10. des Jahres hier!

Gründonnerstag in Sankt Prokop

Heute abend bin ich zu einem 90. Geburtstag eingeladen – zur besten Meßzeit. Katholische Messen gibt es nicht zu früherer Zeit – also auf nach Sankt Prokop.

Dort hat die Liturgie heute einen anderen Charakter als an Sonntagen – es macht einen Unterschied, daß wir zur Wandlung heute immer wieder niederfallen, die Stirn bis zum Boden.

Vom Chor sind nur drei ältere Leute da. Das sind nicht die größten Stimmen; aber sie tun ihren Dienst. Einer muß bei der Kommunionausteilung assistieren, das Tuch halten; die zwei anderen singen weiter. Und beide Male, wenn der eine von ihnen selbst zur Kommunion geht, singt auch einer allein weiter. Das tut der Wirkung des Gesangs keinen Abbruch – auch dieser schwache Gesang bleibt lebendiger Gottesdienst.

Und hier erfahren Sie noch, warum die Liturgie nicht rechtzeitig beginnen konnte.

Montag, 2. April 2007

Sätze aus den Nachrichten

Die Bundesfamilienministrin will für ganztägige Betreuung eines Drittels der Kinder unter drei Jahren sorgen.

Offensichtlich wären also bisher ganz viel Kinder dieses Alters unbetreut. Ob sie etwa umherstreunen, ob sie eingesperrt sind … ?

Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Filbinger — er ist gerade gestorben — sei seinerzeit zurückgetreten wegen seiner «umstrittenen Tätigkeit» als Marinerichters des Dritten Reiches.

Der Mann hatte ein Todesurteil gegen einen Fahnenflüchtigen noch nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs zu verantworten. Als das offenbar wurde, lehnte er jegliche Entschuldigungsbitte ab mit den bemerkenswerten Worten: «Was Recht war, muß Recht bleiben.»

Pascha

Heute abend ist Pesach (aramäisch: Pascha).
Der folgende Sonntag, im Alten Testament der Tag, an dem die Erstlingsgaben dargebracht wurden (Lev.23, 11), ist der Ostersonntag, der Tag der Auferstehung.
Siehe auch: Ostertermine!

Mittwoch, 28. März 2007

Die ältere Generation

Als ich vor ein paar Wochen mit einem älteren Priester beim Frühschoppen zusammensaß, kamen wir auch auf die "alte Messe" zu sprechen. Dieser durchaus sehr fromme Mensch, der immerhin mit diesem Ritus großgeworden ist und seinetwegen anscheinend auch nicht an seiner Berufung gehindert worden ist, konnte nicht verstehen, weshalb heute junge Menschen so viel Gutes an dieser Form der Liturgie empfinden. Die Argumentation ging häufig in die Richtung, daß trotz des Glaubensverfalls in unserer Gesellschaft ja alles sicherlich noch viel schlimmer gekommen wäre, wenn wir bei der alten Liturgie verblieben wären. Als es dann um die Frage ging, was denn so "schlimm" an der alten Liturgie sei, zählte dieser Priester viele Dinge auf, die für mich so gar keine Relevanz hatten. Sicher kann man darüber streiten, ob man dem Priester das Gewand während der Wandlung festzuhalten habe oder ob die vielen Doppelungen der Gebete sein müssen. Das alles aber - so bemerkte ich bei mir - spielt für mich keine so große Rolle, da ich während der Meßfeier gar nicht auf solche Dinge achte. Auch bemerkte ich anhand der Argumentation, daß grundsätzlich vorausgesetzt wird, als Anhänger der alten Liturgie sei man automatisch gegen die neue.

Was will unser Klerus?

— so fragte ich mich in der Sonntagsmesse. Hier finden Sie die Antwort.
Grüße, die wir aus Amerika erhielten:


Dienstag, 27. März 2007

Gehorsam - oder: Auf einmal ist man altmodisch

Nachdem der Heilige Vater in seinem postsynodalen Schreiben SACRAMENTUM CARITATIS zur Verwendung des Lateinischen in der Liturgie aufgerufen hat, will ich dies als Pfarrer in unserer Pfarrei umsetzen.
Gestern kamen mir die Meßdiener zuvor: An unserer Saktristeitür hängen Vorbereitungsgebete zur Heiligen Messe, deutsch und latein, die ich bisher "aus pastoralen Gründen" mit Meßdienern, Lektor und Kommunionhelfer immer auf deutsch gebetet habe. Gestern sagten die vier Meßdiener (etwa 12 Jahre alt):" Jetzt beten wir das aber auf Latein!" Ihre Aussprache war zwar suboptimal (nach dieser Schallplatte, die ein humanistischer Lateinlehrer damals in Pompei gefunden haben will, obwohl ich nach wie vor nicht glauben will, daß selbst die alten Römer je so gesprochen haben) - aber immerhin.
Nun werden wir in der Osternacht von der Präfation bis zum Vaterunser in der Muttersprache der Kirche feiern.
"Man muß eben mit der Zeit gehen - und antik sein."

Auch «weiche Ware» kann antiklerikal sein

ein Rechtschreibprogramm zum Beispiel.

Montag, 26. März 2007

Die Bevölkerung stört nur

wenn sie eigene Meinungen hat: das erleben wir von der Gentechnik bis zur Europaverfassung.

Bei der Bahnreform nun gibt es – gleich zweimal – Gelegenheit, aktiv mitzustören.

Zum Passionssonntag geht man nach Eppinghoven

- wie alle Jahre, so auch wieder dieses Jahr.

Passionszeit

Die Passionszeit hat begonnen. Wirklich: gestern erst (nicht
etwa vor einem Monat, wie ich es jüngst aus dem Radio
entnehmen mußte).
Wer noch nicht ganz genau weiß, was das ist:
hier erfahren Sie es.